Veganismus vs. Extremismus

Vorab: Ich selber lebe nicht vegan oder vegetarisch, allerdings habe ich meine Ernährung vor einiger Zeit auf eine sehr pflanzenbetonte umgestellt. Ich achte darauf, außerhalb der Ernährung möglichst vegan und vor allem tierversuchsfrei zu leben. Ich finde den veganen Lebensstil sehr interessant und auch wenn er nicht zu 100% meine Welt ist, lasse ich mich gerne durch ihn inspirieren. Ich habe viele vegan lebende Freunde und Bekannte, mit denen ich mich gerne austausche. In meinem Artikel möchte ich allerdings einige Worte zu dem immer populäreren Extremismus der fleischlosen Szene verlieren.

Es ist nichts Neues: Veganismus und Vegetarismus beherrschen das Internet und beide Ernährungs-, bzw Lebensarten werden immer populärer. An sich eine wirklich tolle Entwicklung – aber leider bringt das auch so manche Extremisten hervor. Die bekannteste Organisation, die sich seit ich mich zurückerinnern kann für Tierrechte und veganen Lebensstil einsetzt, ist Peta2.
Und auch wenn ich damit so manchem auf den Schlips trete: Peta sind einfach verdammte Faschisten im Ökokostüm.

Warum ich das so sehe, beschreibt dieser Post von Peta besonders gut:

Peta bezieht diese Aussage auf Veganismus und vermittelt damit, dass ausnahmslos jeder „Carnivore“ ein schlechter Mensch sei.
Denkt ihr nicht, dass auch ein Fleischesser ein guter Mensch sein kann? Dass er sich genau so für Menschen und Tiere einsetzenkann, er gegen Überfischung, die Verschmutzung der Luft und Meere kämpfen kann, wie Veganer und Vegetarier auch? Dass er kann seinen Teil beitragen kann, um die Welt zu verbessern?
Genau so kann sich doch ein Vegetarier den ganzen Tag um nichts scheren, an seinem Salat bei Mc Donald’s nagen und die Tiere und Menschen um sich wie Dreck behandeln.

Viele der Argumente von Veganern und Vegetariern beginnen mit „Wenn kein Mensch mehr Fleisch essen würde..“ – sicherlich wär einiges dann besser.
Das erinnert mich ein wenig an den Kommunismus – wenn jeder auf deinen Besitz verzichten würde, hätten alle gleich viel. Das wäre natürlich sehr schön, ist aber erwiesenermaßen eine Utopie. Es widerspricht dem menschlichen Ehrgeiz. Nun ist Ehrgeiz sicher nicht das, was Menschen davon abhält, sich fleischlos zu ernähren. Aber es verhält sich ähnlich. Es wird schlicht nicht passieren, dass jeder der 7,2 Milliarden Menschen auf Fleisch verzichtet. Aber wäre es nicht schon eine riesige Verbesserung, wenn vor allem die Menschen der westlichen Welt ihren Fleischkonsum auf ein für den Menschen gesundes Maß reduzieren?

Versteht mich nicht falsch – es gibt natürlich diese extremen Fleischesser, die der Meinung sind, sie müssten jeden Tag ein Steak essen. Vielen wurde das „anerzogen“, sie wollen es zum Teil auch nicht loswerden. Allerdings erreicht man durch ein permanentes „Du bist schlecht, weil du Fleisch isst“ nicht gerade positive Veränderung. Viel mehr reagieren diese Leute mit Trotz.
Muss diesee Hass, den die vegane Szene gegen Carnivore versprüht, denn sein?!
Wenn man Leute auf ihren Ernährungsstil reduziert und diese aufgrund dessen verurteilt, findet man auf Dauer einfach kein Gehör, vor allem nicht bei Kritikern.

Natürlich bekommt man als Veganer selber Hass zu spüren. Wie oft muss man sich anhören, man könnte ja außer Rohkost nichts mehr essen. Natürlich ist es nervig, sich dafür rechtfertigen zu müssen. Und natürlich ist es nervig, dafür belächelt zu werden. Aber in dem Moment, in dem man sich dafür entscheidet, einen neuen Weg einzuschlagen, gegen den Strom zu schwimmen, muss man sich auch bewusst sein, dass solche Kommentare leider nicht vermeidbar sind.
So lange, bis es nichts „besonderes“ mehr ist. Bis die Öffentlichkeit genug darüber weiß. Und wäre nicht genau das schon mal ein wahnsinniger Etappensieg? Veganismus und Vegetarismus als völlig normalen Lebensstile zu etablieren?


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